Anfang Oktober wurde die Deutsche Meisterschaft der H-Boot Klasse ausgetragen. Auch ein starkes Team vom Edersee war dabei. Mit der Crew der GER 1457 um Steuermann Oliver Draude und seine Vorschoter Björn Geisler, Christian Blum und Philipp Behrendt, sowie der GER 1437 mit Thorsten, Thorge, und Tabea Rasche waren zwei komplette Teams des ESVs am Start. Isabell, Marcel und Flynn Barie (SCAS) waren als Vorschoter von Christoph Zander (ETUF) am Start, Heiko Möller (SSGE) vervollständigte auf Michael Röhrigs Boot das Team vom Edersee. Begleitet und unterstützt wurden wir außerdem von Ingrid Rasche, Claudia, Caroline, Marlies und Kalli Draude sowie Julia, Mattis, Rasmus und Johann Blum.

Obwohl die Wettfahrten erst am Donnerstag begannen, reisten wir alle schon von Montag bis Mittwoch an. Wir konnten uns so in Ruhe auf die anstehende Meisterschaft vorbereiten.

Nach der obligatorischen Vermessung von Boot, Segeln und Ausrüstung am Mittwoch und der Anreise der letzten Vorschoter konnte die IDM am Donnerstag endlich beginnen. Der Wetterbericht sagte von keiner bis zu zehn Windstärken, sowie von null bis zwanzig Grad alles vorher.

Um zehn Uhr Donnerstagmorgen wurden wir dann vom Vorsitzenden des ASC, dem DSV und dem Bürgermeister in Utting begrüßt. In der anschließenden Steuermannsbesprechung stellte sich Wettfahrtleitung und Protestkomitee vor – unwissend, dass in den folgenden Tagen eine Menge Arbeit auf sie warten würde.

Im Anschluss ging es unmittelbar aufs Wasser. Bei zuerst drei Bft, anschließend nachlassenden Winden konnten die von der Wettfahrtleitung angekündigten drei Wettfahrten á zwei Runden gestartet werden. Die wechselnden und auf unterschiedlichen Seiten einsetzende Böen waren einer Deutschen Meisterschaft würdig und forderten den Seglern viel Fingerspitzengefühl ab. Zu unserer besonderen Freude konnten Oliver, Philipp, Björn und Christian die erste Wettfahrt gewinnen. Die Ränge elf und zwölf rundeten den sehr gelungen Start ab, sodass die vier nach Tag eins auf einem hervorragenden sechsten Platz lagen. Das starke Teilnehmerfeld zeigte sich besonders daran, dass die vorderen Positionen hart umkämpft waren und in acht Wettfahrten sieben Sieger auserkoren wurden. Die zweite Wettfahrt gewann Thilo Beuster vom Scharmützelsee, die dritte sichert sich Frank Schönfeldt (Mühlenberger Segel-Club).

Nach dem Segeln konnten Würstchen und Freibier genossen werden. Am Abend stand dann die Jahreshauptversammlung der Klassenvereinigung auf dem Plan. Der Vorstand wurde wiedergewählt, Ausnahme ist der Fahrtenobmann Michael Röhrig, der sich nicht zur Wiederwahl aufgestellt hat und für den ein Nachfolger gesucht wird. Es wurden außerdem die Finanzen und Berichte der einzelnen Obleute vorgestellt.

Für Freitag waren drei weitere Wettfahrten angedacht. Am Morgen wurde dann jedoch zunächst AP gesetzt. Der Wettfahrtleiter wollte den Südwind aussitzen und auf den angekündigten gleichmäßigeren Westwind warten. So konnte in Teamwork schnell der Verklicker der GER 1437 erneuert werden – wir lernten, auch im Hafen am Ammersee gibt es starke Wellen. Pünktlich zum Auslaufen gegen Mittag stand der Mast wieder und mitsamt neuen Verklickers konnte der Wettfahrttag so richtig beginnen – bei Südwind. Die erste Wettfahrt kann Holger Köhne (Potsdamer Yacht-Club) für sich entscheiden, der Südwind ließ bereits während dieses Rennens nach und drehte immer weiter Richtung Westen. Dennoch ließ der Regattaleitung die Wettfahrt laufen und verlegte den Kurs erst im Anschluss. Der einsetzende Regen tat sein übriges. Die zweite Wettfahrt des Tages kann Dirk Stadler (SRS, Simssee) gewinnen, Holger Köhne setzt sich auch im letzten Lauf des Tages gegen die Konkurrenz durch.

Zur Wies´n Zeit in München darf natürlich auch ein Bayerischer Abend nicht fehlen. Spanferkel, Knödel und Spätzle begleiteten uns am Freitagabend. Bedauerlicherweise wurde die ausgelassene Stimmung der Segler erst zur späten Stunde mit Musik untermauert. Viele Teilnehmer machten zu dem Zeitpunkt schon Leistungsschlaf. Als besonderes Highlight des Abends wurde Knut Viehweger, Dauergast und -freund am Edersee, zum Bayer ernannt, da er jedes Jahr an vielen Regatten in Bayern teilnimmt.

Der letzte Wettfahrttag war stürmisch in jedem Sinne. Dauerregen und bis zu sieben Windstärken forderten Mensch und Material ordentlich heraus. Die Tagessieger Kay Niederfahrenhorst und Micki Liebl (beide Münchner Yacht-Club) trotzten dem Wetter und ließen die Konkurrenten hinter sich.

Da die Wettfahrtleitung an allen Tagen unter U oder Black Flag startete, konnten die Wettfahrten schnell hintereinander durchgeführt werden, jedoch brachte dies auch viele Disqualifikationen mit sich. Oliver und Crew konnten es gleich zweimal nicht abwarten, Heiko Möllers Steuermann startete einmal zu ambitioniert. Des Weiteren gab es ungewöhnlich viele Proteste und daraus resultierende Disqualifikationen, die Jury hatte viel zu tun.

Beim Galadinner am Samstagabend unterschätzte der ASC den großen Hunger aller Segler. Nach langen Wartezeiten am Kran, der Kälte, dem Regen waren alle Teilnehmer ausgehungert. Die Vorspeise war ebenso schnell gegessen, wie die Spätzle beim Hauptgericht. Gemüse, Gulasch und Bandnudeln mussten sättigen.

Bei der Siegerehrung am Abend wurden dann die Sieger gewürdigt. Der bereits 27-fache Deutsche Meister (in sämtlichen Bootsklassen) Frank Schönfeldt, Felix Krabbe und Sven Taube gewinnen die Deutsche Meisterschaft 2019. Bei der Ehrung sorgt Frank mit seiner, wie er selbst sagt, gewissen musikalischen Begabung, die jeder Regattasegler kennt, für das stimmungsmäßige Highlight des Abends. Mit einem einfachen „Bum Bum“ und „Denge Denge“ bringt er alle Segler und deren Begleitungen zum Singen – Frank Schönfeldt selbst bewahrt sich und seine Crew damit vor der traditionellen Dusche im kalten Ammersee. Für so viel Einsatz gab es selbstverständlich besonderen Applaus. Den zweiten Preis gewinnen Holger und Jan Köhne, die gemeinsam mit Sven Ulrich antraten. Kay Niederfahrenhorst, Max Adami und Bastian Henning vervollständigen das Podest. Gratulation an die Gewinner!

Christoph Zander und Familie Barie werden im Endergebnis 16., knapp gefolgt von Oliver, Christian, Philipp und Björn, die 18. werden. Thorsten, Thorge und Tabea erreichen den 39. Rang, Heiko wird mit seinem Teamkollegen 54. Gratulation auch an alle Edertaler und deren Crews, sowie an alle anderen Teilnehmer. Die Bedingungen waren wirklich schwierig, alle Wind- und Wetterlagen waren dabei, insgesamt also einer Deutschen Meisterschaft würdig. Am Ende haben sich die besten Segler durchgesetzt und konnten ohne Tricks oder verbotene Navigationsgeräte gewinnen.

Die DM beendet eine spannende Segelsaison 2019, wir freuen uns auf ein tolles neues und ereignisreiches Jahr 2020. Wir bedanken uns für euer Interesse an unseren Unternehmungen und Regatten und hoffen auf viele Teilnehmer an den kommenden Regatten. Der Termin für die erste H-Boot Regatta am Edersee steht fest. Sie ist für den 24./25. April angesetzt – save the date! Besondere Highlights im kommenden Jahr werden insbesondere die Weltmeisterschaft in Warnemünde und die Deutsche Meisterschaft am Baldeneysee in Essen.

Für die GER 1457 und 1437

Thorsten, Oliver und Tabea

Fotograf auf dem Wasser: Rainer Birkholz. Vielen Dank