Seit vergangenem Jahr wird an der Außenalster die weltgrößte reine Frauenregatta ausgetragen. Trotz hoher Bewerberzahl konnten wir, das Team North-West Girls mit unserer Steuerfrau Lisa Eggenstein, Vanessa Lehnhoff, Sophie Eggenstein und mir, Tabea Rasche, einen der begehrten Startplätze ergattern.

So reisten wir am vergangenen Donnerstag nach Hamburg an die Außenalster, um uns dort mit den Top Seglerinnen aus zehn Nationen zu messen. Wegen einiger kurzfristiger Absagen segelten „lediglich“ 76 Teams um den Gesamtsieg.

Am Freitag ging es dann so richtig los. Auf drei ausgelegten Kursen segelten wir mit jeweils sieben J70 in insgesamt 6 ausgeschriebenen Flights (nach einem Flight hat jedes Team zwei Rennen gesegelt) gegeneinander. Am Ende des Helga Cups sollte jedes Team 12 Rennen mit jeweils zwei Runden gefahren sein. Doch auch an der Alster sind die Segler auf Wind angewiesen, sodass wir am Ende des Wochenendes lediglich 5 Flights segeln konnten.

Die ersten beiden Rennen am Freitag waren für uns sehr erfolgreich. Trotz sehr wenig Wind und einem zwischenzeitlich abgebrochenen Rennen trafen wir die richtigen Entscheidungen und segelten um den Sieg. Mit zwei zweiten Plätzen lagen wir nach Tag eins auf dem vierzehnten Rang.

Ein weiterer Flight konnte am Freitag wegen des einschlafenden Windes nicht mehr gesegelt werden.

Der Blick aus dem Fenster brachte am Samstagmorgen Ernüchterung. Ein heftiges Gewitter samt Unwetterwarnung fegte über Hamburg und brachte den Zeitplan erneut durcheinander. Die frühe Startbereitschaft von 9:30 Uhr musste verschoben werden. Gegen frühen Mittag ließ das Unwetter jedoch nach und die ersten Rennen konnten gesegelt werden. Nach einem Frühstart, einer Bootsberührung und dem Verfangen der Ankerleine der Luvtonne in unserem Ruderblatt (und das alles innerhalb von 10 Minuten…) konnten wir nicht angreifen und fuhren auf den siebten Platz, anschließend noch unkonzentriert war mehr als ein fünfter Platz nicht drin. Nach einer kurzen Pause standen die Rennen sechs und sieben auf dem Plan. Mit dem Wissen nun live auf Youtube übertragen zu werden, samt Kamera an Bord, gingen wir hoch motiviert an den Start. In einer starken Gruppe kämpften wir lange um den Sieg, wurden am Ende zweite und dritte. In folgendem Link könnte ihr unser Rennen verfolgen:

Helga Cup YouTube

Ein super Flight für uns, bei dem tolle Aufnahmen unseres Teams entstanden sind. In den beiden letzten Rennen des Tages konnten wir noch einmal die Plätze drei und vier sichern.

Am Sonntag stand nur noch ein Flight aus, gegen halb elf waren wir an der Reihe. Der extrem drehende, schwache und dabei böige Wind erschwerte es uns die richtigen Entscheidungen zu treffen. Auf der Suche nach einem Luftzug übersahen wir ein Boot und mussten bereits kurz nach Start den ersten Penalty fahren, kämpften uns bis zur Luvtonne jedoch wieder an das Feld heran. Dabei kam es jedoch erneut zu einer Berührung, die der Schiedsrichter von seiner Position aus nicht erkennen konnte, sodass wir erneut kringeln mussten. Unzufrieden mit der Entscheidung ließ die Konzentration bei uns allen nach und wir wurden letzter. Mit einem versöhnlichen vierten Platz konnten wir den Helga Cup beenden.

Im Gesamtergebnis landen wir auf dem 40. Platz. Für uns, die wir zuvor erst einmal gemeinsam gesegelt sind ein gutes Ergebnis, das wir beim nächsten Helga Cup toppen möchten 😊.

Im finalen Rennen der besten acht konnten sich die NRV Pulvermädels gegen das HSC Woman´s Team (die alle Vorläufe gewinnen konnten) und die SVT Mädels aus der Schweiz durchsetzen. Gratulation an die Gewinner!

Neben dem Seglerischen steht beim Helga Cup vor allem auch die Veranstaltungen drum herum im Vordergrund. Der ausrichtende Norddeutsche Regattaverein (NRV) hat dafür alle Hebel in Bewegung gesetzt. Das Live-Tracking und die Liveübertragung auf Youtube am Samstag und Sonntag und auch die Liveschaltungen im NDR waren nur einige Highlights. Bereits am Donnerstagabend stellte das HSC Woman´s Team – aktive Bundesliga Seglerinnen – die Segelanweisungen vor und hoben dabei wichtige Punkte hervor. Insbesondere für unerfahrene Regattaseglerinnen (für einige war der Helga Cup die erste Regatta überhaupt) war dies sicherlich sehr interessant und auch wir konnten noch einige nützliche Tipps mit in die Wettfahrten nehmen.

Am Freitag fand die offizielle Eröffnung statt, bei der auch viele hochrangige Vertreter aus der Politik und dem Sport vertreten waren. So hielt beispielsweise der Hamburger Senator die Eröffnungsrede. Im Anschluss wurde ein üppiges Grillbüffet mit unterschiedlichen Fleisch-, Fisch- und Salatsorten aufgetischt.

Auch am Samstag war für Unterhaltung gesorgt. Am Abend stand die Helga Cup Party auf dem Plan, bei der sowohl für Getränke, als auch für Essen nach dem anstrengenden Segeltag gesorgt war. Bis spät in die Nacht wurde ausgiebig gefeiert.

Abschließend möchten wir uns beim ausrichtenden Verein und allen Mitwirkenden im Vorder- und Hintergrund bedanken, die ein super Event organisiert haben!

Ein weiterer Dank auch an unser „Landteam“ – unsere Eltern, Freunde und Bekannte, die uns angefeuert und mitgefiebert haben und an die Firma Schiele, insbesondere an Stefan Schiele und Birgit Gros, für das Sponsoring.

Rückblickend können wir nur festhalten, dass wir vier unvergessliche Tage auf einem unfassbar gutmütigen Boot hatten. Die J70 verzeiht viel und dennoch merkt man jeden Fehler sofort. Das macht das Boot sowohl für unerfahrene, als auch erfahrene Segler so attraktiv. Wir haben tolle Seglerinnen kennengelernt und werden auch im nächsten Jahr beim Helga Cup antreten!

Auf ein baldiges Wiedersehen freut sich

Tabea Rasche